Was kann ich mir leisten, was darf ich mir gönnen?

von
Günter Hollenstein
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Für junge Menschen wird es angesichts steigender Immobilienpreise immer schwieriger, Eigentum zu begründen. Wer nun also ein Haus bauen oder eine Wohnung kaufen will, sollte vorab die eigenen Ansprüche klären: Wo kann ich sparen? Was brauche ich wirklich? Und was will ich mir gönnen?

Der Lebenstraumplaner hilft Ihnen herauszufinden, ob sich mit der Summe des Geldes, das sie während Ihres Mieterlebens ausgeben, bereits die eigenen vier Wände finanzieren lassen.

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Die Kunst des Weglassens

Die meisten Einsparungen können durch Weglassen erzielt werden. Die vielleicht wichtigste Regel beim Bauen mit kleinem Budget lautet: Nur so groß bauen, wie der Bedarf ist. Wenn etwa der Keller ausschließlich als Stau- oder Lagerraum genutzt werden soll, kommt ein Garten- oder Gerätehaus günstiger. Denn ein Keller kostet beispielsweise den Gegenwert eines Mittelklassewagens.

Gespart werden kann auch, indem beispiesweise folgende Fragen geklärt werden: Muss es ein Neubau sein oder reicht vielleicht ein An- oder Zubau? Müssen alle Zimmer bereits zu Beginn fertig ausgebaut sein oder kann man das später nachholen? Muss es wirklich die Designerküche sein, oder genügt ein preiswerterer Küchenblock? 

Auch muss nicht jeder persönliche Wohntraum gleichzeitig einen Architekturpreis abräumen. Mit einem schlichten Grundriss lässt sich viel Geld sparen. Ebenso sind Sonderanfertigungen bei Fenstern und Türen teuer und haben nur in den wenigsten Fällen besonderen Nutzen.

Wer auf den Keller verzichtet, spart den Gegenwert eines Mittelklassewagens.

Günter Hollenstein
Günter Hollenstein, Wohnbauberater

Der Energiesparrechner verrät Ihnen, wie Sie beim Bauen oder Sanieren Energie sparen können und berechnet Ihren ungefähren Aufwand.

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Wo Sie nicht sparen sollten

Auf keinen Fall sollte der Rotstift jedoch beim Energiekonzept angesetzt werden. Achten Sie auf ein zukunftsorientiertes Heizsystem. Denn in einem energieeffizienten Haus fallen über Jahrzehnte geringere Kosten für Heizung und Warmwasser an.

Das Thema Umgebung und Mobilität ist ebenfalls eine Überlegung wert. Ein noch so preisgünstiges Grundstück ist an einer befahrenen Straße nicht unbedingt erste Wahl. Die Entscheidung wegen eines großen und preiswerten Grundstücks aufs Land zu ziehen, sollte man zudem gut abwägen. Die Infrastruktur könnte unzureichend, die Fahrt zur Arbeit zu lang sein. Höhere Fahrtkosten gehen ins Geld – solche Faktoren sollten langfristig berechnet werden.

Ein letzter Rat: Vor Baubeginn müssen Bauherren exakt wissen, was das Eigenheim kosten darf. Daran sollte man sich diszipliniert halten – auch wenn das ausgesuchte Designerbad noch so schön ist oder man schon immer einen Kamin oder eine Sauna wollte. Wird das Budget überschritten, kann das im schlimmsten Fall den finanziellen Ruin bedeuten.