„Freude“ Musical der Hatler Musig war sensationell

von
Silvia Raggl
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Kurz vor Weihnachten, am 14. und 15. Dezember 2017 bereiteten 160 Mitwirkende beim Märchen-Musical im Kulturhaus Dornbirn den vielen Zuschauern viel Freude.

Freude

„Freude“ – den Titel, den Kurt Gäble dem modernen Musical gab – breitete sich von Anbeginn aus und so gab auch Franz Josef Köb in seinen einführenden Worten der Freude viele Facetten. Was wäre der Glaube ohne Freude, was wäre die Liebe oder das Leben ohne Freude? Weitere Wege zur Freude beschreibt Köb, die unter anderen auch im Singen und Tanzen erlebbar werden. Die Freude an der Bewegung, die Freude am Tanz, wurde von Menschen mit und ohne Behinderung durch ein harmonisches Miteinander präsentiert. Dass sich Märchen als Wertevermittlung für Menschen aller Altersstufen eignen, machten die Mitwirkenden ebenso erlebbar.

Die materielle Welt

Der Geschäftsmann, der seine verlorene Freude an den streng kalkulierten Geschäften im Internet auf’s Neue sucht, stellt den Inhalt in ein modernes Märchen. Sind es in den alten doch vorwiegend Prinzen, die ihre Freude in der Liebe zu einer Prinzessin suchen. So war es für den heutigen überaus geschäftigen Prinzen die Homepage und die letzte E-Mail, die Nachricht, die er von einer wundersamen Frau erhält, die ihn neugierig macht. Für sie verlässt er den gläsernen Palast mit überhäuften Akten und wechselt in ein unbekanntes Land zur Entdeckung von Natur, Freundschaft und Liebe.

Dazwischen immer wieder die gesangliche Aufforderung an den erfolgsorientierten Mann: „Vergiss es nie . . . was im Leben wirklich zählt.“ Der Projektkinderchor der Volksschule Mittelfeld und der Musikschule Dornbirn ernteten auch dazwischen immer wieder Applaus. Über die Freude an der Schönheit der Natur gab die wechselnde Kulisse im Hintergrund Ausdruck. Unverkennbar, dass Dornbirn die Stadt des Geschehens war. Ein Märchen, in die heutige Zeit versetzt, mutete auch die Art der Erzählung an. In einem roten Lehnstuhl sitzend, im Scheinwerferlicht aus dem Dunkel hervorgehoben, las Bernhard Stadler die Texte.

Worauf es im Leben ankommt

„Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraussehen. Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet.“ Mit kurzen Worten beschreibt Reinhard Wohlgenannt das Musical, bei dem er die Gesamtleitung innehatte. Damit rückte er als Kapellmeister „d’Hatler Musig“ zum ersten Mal seit Bestehen des Vereins mit einer Musicalproduktion in das Rampenlicht. Die Musikantinnen und Musikanten des Hatler Musikvereins mit den Solisten Viola Pfefferkorn und Philipp Lingg konnten bei dieser Premiere jedenfalls überzeugen.


Der große Applaus des Publikums im vollbesetzten Saal, auch bei der zweiten Aufführung, war ein Zeichen der Begeisterung für die musikalische und tänzerische Darbietung. Eine einzigartige Aufführung, in der es Menschen mit und ohne Behinderung, Kindern und Erwachsenen gelungen ist, jene Freude zu vermitteln, die man mit dem Herzen versteht.
 

Mitwirkende:
„Hatler Musig“, Solisten: Viola Pfefferkorn und Philipp Lingg
Tanzhaus Hohenems, Einstudierung: Britta Hafner und Liba Selner
VS Mittelfeld, Musikschule Dornbirn, Einstudierung: Irina Frainer-Fehn und Laura Klocker
Erzähler: Bernhard Stadler
Einführende Wort: Dr. Franz Josef Köb
Gesamtleitung: Reinhard Wohlgenannt