20 Jahre Euro-Bargeld

von
Silvia Raggl
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Seit mittlerweile 20 Jahren begleitet uns der Euro. Um an die große Währungsumstellung im Jahr 2002 zu erinnern, will die Österreichische Nationalbank (OeNB) ihre Fassade bis April 2022 im Euro-Design erstrahlen lassen.  Ein 20-Euro-Schein wird auf die Fassade projiziert. 
Der Bundesminister für Finanzen, Magnus Brunner, hat im Rahmen einer Veranstaltung vor dem OeNB-Hauptgebäude in Wien das Euro-Jubiläumsjahr, indem er die Illuminierung der OeNB-Fassade eingeschaltet hat, eröffnet.

"Der Euro ist eine gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Erfolgsgeschichte historischer Dimension. Die Einführung des Euro vor 20 Jahren hat nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger spürbare Verbesserungen gebracht, wenn man zum Beispiel an den Urlaub in einem Euro-Land denkt, sondern auch unsere Volkswirtschaft hat nachhaltig profitiert", waren die Worte des Finanzministers zu diesem besonderen Anlass.
Doch nicht nur unsere Nationalbank erstrahlt: In der gesamten Eurozone leuchten die Nationalbanken im Euronoten-Design. 

OeNB Gebäude-Illumination

Euro-Bargeld seit 2002

Am 1. Jänner 2002 haben 12 Mitgliedstaaten der Europäischen Union den Euro als Bargeld eingeführt. Heute ist der Euro für rund 340 Millionen Bürgerinnen und Bürger in 19 EU-Mitgliedstaaten das offizielle Zahlungsmittel und somit die zweitwichtigste Währung der Welt.

Die schnelle und reibungslose Eurobargeld-Einführung Anfang des Jahres 2002 war nicht nur eine der größten logistischen Herausforderungen, sondern auch von zentraler Bedeutung für die österreichische Wirtschaft. Durch gezielte Vorbereitung konnte die Österreichische Nationalbank (OeNB) dieses Jahrhundertprojekt erfolgreich umsetzen.

Die Geschichte des Euro

Der Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft (1957) setzte sich zum Ziel, einen europäischen Binnenmarkt zu schaffen, der den wirtschaftlichen Wohlstand steigern und zu „einem immer engeren Zusammenschluss der europäischen Völker“ beitragen sollte.

Die Einheitliche Europäische Akte (1986) und der Vertrag über die Europäische Union (1992) stützen sich auf dieses Fundament. Sie führten zur Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) und bilden den Grundstein für unsere einheitliche Währung.
Die dritte Stufe der WWU trat am 1. Jänner 1999 in Kraft, als der Euro als Buchgeld in elf Staaten der Europäischen Union eingeführt wurde und die Festlegung der Umrechnungskurse der teilnehmenden Währungen erfolgte. Seither betreiben die Teilnehmerstaaten eine gemeinsame Geldpolitik.

Am 1. Jänner 2001 trat Griechenland dem Eurosystem bei. Ein Jahr später, am 1. Jänner 2002, wurden die Euro-Banknoten und -Münzen somit in zwölf Mitgliedstaaten der Europäischen Union eingeführt. Die Euro-Bargeldeinführung war ein Ereignis von historischer Bedeutung auf dem Weg zu einem Europa, in dem sich Menschen, Dienstleistungen, Kapital und Waren frei bewegen können.

Als erstes Land der EU-Erweiterung im Jahr 2004 trat Slowenien am 1. Jänner 2007 dem Eurosystem bei und führte die Euro-Banknoten und -Münzen als gesetzliches Zahlungsmittel ein. Mit der Erweiterung um Malta und Zypern am 1. Jänner 2008, der Slowakei am 1. Jänner 2009, Estland am 1. Jänner 2011, Lettland am 1. Jänner 2014 und Litauen am 1. Jänner 2015 umfasst der Euroraum 19 Mitgliedsländer.

Bulgarien, Dänemark, Kroatien, Polen, Rumänien, Schweden, die Tschechische Republik und Ungarn sind zwar Mitglieder der Europäischen Union, aber zurzeit noch nicht Mitglieder des Eurosystems.
Dänemark nimmt jedoch am Wechselkursmechanismus II (WKM II) teil, dh der Wechselkurs der Dänischen Krone ist an den Euro innerhalb einer Bandbreite gebunden. Die Teilnahme am WKM II ist eine Voraussetzung für die spätere Einführung des Euro.

Die Geschichte des Euro