124. Generalversammlung der Raiffeisenbank Im Rheintal
Die diesjährige Generalversammlung konnte nach zwei Jahren Pandemie endlich wieder in einem größeren Kreis unserer Mitglieder stattfinden. Sie fand am 18. Mai 2022 im Spielboden in Dornbirn statt.
Bei der 124. Generalversammlung der Raiffeisenbank Im Rheintal blickten Aufsichtsrat und Vorstand auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021zurück. Beim Eigenkapital wurde die Grenze von 118 Mio. Euro überschritten und die Bilanzsumme beträgt 1,16 Mrd. Euro.
Die wirtschaftliche Situation in der Region
Vorarlberg konnte die Rekordzahlen aus den Jahren vor der Coronakrise übertreffen. Allein im ersten Halbjahr 2021 wurden Waren und Dienstleistungen im Wert von 6,13 Mrd. Euro exportiert. Gegenüber dem ersten Halbjahr ist dies ein Plus von 25,6%.
Dennoch blieb die heimische Wirtschaft nicht unberührt von der Corona-Pandemie. Der schwächelnde Konsum und ausbleibende Gäste aus dem In- und Ausland stellten einzelne Branchen vor große Herausforderungen.
Auch die weltweite Rohstoffknappheit traf insbesondere die Industriebetriebe des Landes. Viele konnten deshalb ihre gut gefüllten Auftragsbücher nur schwer abarbeiten. Auch der seit Jahren grassierende Fachkräftemangel machte den Unternehmen 2021 zu schaffen.
Das Geschäftsjahr 2021
Trotz vieler Herausforderungen ist das Jahr 2021 für die Raiffeisenbank Im Rheintal erfolgreich verlaufen. Kreditfinanzierungen konnten um 9,2% gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Dabei handelt es sich um Zuwächse im Wohnbau- und Firmenkundenbereich. Auch bei den Einlagen unserer Kunden ist ein leichtes Wachstum zu sehen. Beim Onlinesparen betrug der Anstieg fast 13% im Jahresvergleich.
„Bei der Gewinn- und Verlustrechnung zeigt sich ein erfreuliches Bild. Ausgehend von einem zufriedenstellenden Betriebsergebnis in der Höhe von EUR 6,7 Mio beträgt das EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) 7,45 Mio. Euro", zeigt sich Vorstand Mag. Ingo Madlener zufrieden.
Unser gesellschaftliches und soziales Engagement
Im Geschäftsjahr 2021 investierte die Raiffeisenbank Im Rheintal rund 680.000 Euro im Rahmen des genossenschaftlichen Förderauftrages in der Region Dornbirn und Lustenau. Darunter sind Auftragsvergaben an die heimische Wirtschaft, Kommunalsteuer, direkte Förderung von Jugend und Schule, Kultur, Sport und Förderung unserer Mitglieder gefallen.
Übernahme von Verantwortung zeigen wir auch durch die Gütesiegel ausgezeichneter Lehrbetrieb und familienfreundliches Unternehmen, welche ein Garant dafür sind, dass die Raiffeisenbank Im Rheintal diese Themen als wichtig erkannt hat.
Verabschiedung Ing. Armin Schwendinger
Armin Schwendinger war seit dem 30. Mai 1996 im Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Dornbirn und nach der Fusion vor 10 Jahren im Aufsichtsrat der RIR tätig. "Hilfe zur Selbsthilfe" ist für Armin auch außerhalb von Raiffeisen kein leeres Motto. Das zeigt sich durch seine langjährige Tätigkeit in der Maschinenring Personal und Service eGen, bei der er als Vorstand und Aufsichtsratsvorsitzender Verantwortung trug und trägt. Darüber hinaus ist Armin Obmann beim Maschinenring Vorarlberg und bei der Initiative Bauernmarkt Dornbirn. Last but not least kennt man ihn als Land- und Gastwirt beim Möcklebur in Dornbirn.
Wir möchten Armin für seinen Einsatz für Raiffeisen und die Raiffeisenbank Im Rheintal sehr herzlich "Danke!" sagen. Im Geschäftsbericht finden Sie ein aktuelles Interview mit Armin Schwendinger.
Vortrag von Kriminalpsychologe Dr. Thomas Müller
Im Anschluss an den formellen Teil erwartete die Besucher der diesjährigen Generalversammlung ein Spezialvortrag von Kriminalpsychologe Dr. Thomas Müller zum Thema „Der kriminalpsychologische Ansatz - Menschen verstehen, analysieren und beurteilen“.
Drei Säulen fürs Selbstwertgefühl
Das Selbstwertgefühl setzt sich aus drei Ebenen zusammen. Der beruflichen Tätigkeit, dem Privatleben und "Entscheidungen, die ich für mich treffe". Wie ins Theater gehen, Bücher kaufen etc. Was banal klingt, ist aber immens wichtig, mahnt er, da diese Ebene sehr oft vernachlässigt werde. Natürlich könne man nicht immer alle drei Bereiche gleich gewichten. "Ist aber einer prozentuell gesehen mehr als die Summe der zwei anderen, dann wird es gefährlich." Es sei eine Illusion zu glauben, dass man auf Dauer ein Desaster, das sich zum Beispiel Privatleben nennt, mit beruflichem Erfolg kompensieren könne. Umgekehrt genauso. Jeder solle seine eigene Verteilung unter die Lupe nehmen.
Neurosen und Drogen
Gerät das Dreieck aus den Fugen, so gibt es nicht viele Möglichkeiten, meint Müller und spricht von veritablen Neurosen, die man sich zulegen könne oder einem Suchtverhalten, das oft die Folge einer Krise sei. Neben Kokain spielen in der Arbeitswelt vor allem angstlösende Medikamente eine große Rolle.
Narzissmus
Die dritte Möglichkeit ist Narzissmus, oft gepaart mit Selbstmitleid: "Es geht mir auf die Nerven, dass es den anderen besser geht." Leute streben ein Amt an, um sich selbst höher zu machen. Müller appelliert an Personalverantwortliche, bei Neueinstelllungen auf die soziale Intelligenz zu achten.
Als Warnzeichen identifiziert Müller etwa länger andauernde Stresssituationen (ab sechs Monaten) und mangelnde Identifizierung mit dem Unternehmen. In einer offenen, ehrlichen Kommunikation sieht er den Schüssel zum Erfolg, um Kriminalität am Arbeitsplatz zu unterbinden. "Es ist die Summe aus kleinen, persönlichen Demütigungen, die einen ausrasten lässt."
Resillienz
Beim Vortrag von Dr. Thomas Müller wurde jedem Zuhörer der Spiegel vorgehalten, jeder fühlte sich einmal persönlich angesprochen. Zumindest kennt nun jeder Besucher unserer Generalversammlung die Bedeutung des Wortes Resilienz und weiß wie er mit Niederlagen, Unglücken, Stress und Schicksalsschlägen besser umgehen kann und wie er diese schneller meistern kann.